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Eine kleine Geschichte der Medizin, Teil 2

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Die in Teil 1 bereits erwähnten Standardtexte bildeten die Ausgangslage für die Medizin des Mittelalters. Vermischt wurde dieses Wissen einerseits mit Astrologie und Religion, andererseits mit Mystik und Kräuterheilkunde. Geheimisvoll anmutende Rituale wurden bei verschiedensten Krankheiten durchgeführt. Die Wirkung war hauptsächlich davon abhängig, ob Patient und Heiler an die Wirksamkeit der verwendeten Substanzen glaubten, was wir heute als den Placebo-Effekt kennen.

Dennoch gab es schon damals interessante Erkenntnisse, die auch heute noch gültig sind: So wurden anatomische und physiologische Grundlagen im Ansatz richtig beschrieben. Gleiches gilt allerdings auch für das Altertum – nur stellten sich viele Mediziner die Ursachen etwas anders vor, als wir das heute tun. Mit der Gründung von Universitäten und der damit verbundenen Forschung vergrößerte sich das medizinische Wissen enorm. Es wurde verstärkt versucht, wissenschaftliche Belege zu sammeln und nicht, wie vorher üblich, Krankheiten mit göttlichen oder dämonische Ursachen zu erklären. Doch religiöse Autoritäten duldeten dies nur bedingt, und nur, falls es mit der kirchlichen Lehre vereinbar war.

In Italien entwickelten sich zunehmends die ersten ‘Krankenhäuser’. Übrigens: Auch die erste Universität wurde in Bologna, Italien, gegründet. Als im 14. Jahrhundert die Pest ausbrach, waren Mediziner in ganz Europa völlig ratlos. Es wurde versucht, reinigende Rituale durchzuführen – ohne Erfolg. Etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung erlag der Pest. Die Renaissance und die Aufklärung hatte zur Folge, dass die Medizin einen Erkenntnisschub erlebte. Paracelsus erkannte beispielsweise, dass manche Krankheiten von Bakterien verursacht wurden, die nicht im Körper lokalisiert sind – vorher ging man davon aus, dass ein Ungleichgewicht des Körpers dafür verantwortlich war. Im 19. Jahrhundert erweiterte sich das medizinische Wissen fast exponentiell. Im Zuge der Entwicklung unterschiedlicher Wissensgebiete – wie Physik, Biologie und Chemie – wurde die Medizin auf ein solides theoretisches Fundament gestellt. Weitere Erkenntnisse sollten folgen.


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